For months after the Cabaret Voltaire eviction, our crew, complete with Dadaist furniture stocks that we rescued from police violence, were homeless. We met up in parks and tiny living rooms to discuss the search strategy for a new home for our collective cause. In July of 2002, after several unsuccessful attempts at squatting, we found what we’d been looking for: the former Department of Romance Languages of Zurich University, at Plattenstrasse 32. Due to its size and location it was an ideal place for our 30-member group to merge creative arts and the art of living for the next two years. Here our advanced social sculpture would proliferate unfettered, incorporating guests of different ages and origins. Persons who under normal circumstances would never set foot in a squat became regular visitors. Pastor Leumund and I contacted the Department of geriatric institutions and organized an intergenerational project, during which we filled the community room of an old people’s home with props and scenery and took staged photographs with residents. Afterward, we invited effervescent elderly ladies to a tea and dance party in Plattenstrasse.Towards the end of our stay at this project we spend up the famous museum Platte,and let out statements like this:
KÜNSTLERHAUS PLATTENSTRASSE 32
PLATTEN ALLSTARS
Oktober 2002
“Ich bin so nutzlos wie die Sternschnuppe am Himmel” Lermontow
Die Platten Allstars sind nicht in Amerika geboren und haben auch nicht an der School of Art studiert.
!989 war das Durchschnittsalter der Gruppe 9 Jahre,deswegen haben sie zu diesem Zeitpunkt weder Ausstellungen namens “Brautgruben kompakt” ,”Lothar´s Letzte” oder “Kriechspur des Alltags” organisiert noch das Künstlerkollektiv “Tablettenkoffer” gegründet.
In raumgreifenden Installationen voller unterschwelliger Anspielungen arrangieren die Platten Allstars gefundene Objekte mit kleinkarierten Gemälden und feinen geometrischen Gebilden aus Scheiss. Eine abgewetzte Fernbedienung, wackelige Lebenseinstellungen, ein ausgedienter Dildo sind die Protagonisten dieser Szenenbilder.
Eine Patina aus Gestank, Passionsfrüchten und Beliebigkeit überzieht das Mobiliar und infiziert die Geschichte seines Gebrauchs.
Einzelne Buchstaben oder mit feinen Blutspuren gezeichnete Worte tauchen wie frittierte Fundstücke als Teil eines Stillebens auf. Stilisierte Krebsgeschwüre, Räucherstäbchen und eine zu spät abgeschlossene Unfallversicherung haften auf der rosa-weissen Oberfläche eines Klapptisches. Darunter ist in zarten, angeblichen Lettern der Schriftzug “Problemkunst” zu lesen. Eine sentimentale Aura des Verflossenen und Vergessenen umgibt das Objekt, das innere Konflikte der Seele vortäuscht.
Die jüngste Werkgruppe der Platten Allstars besteht aus hochstaplerischen Breikonstruktionen, die an Silhouetten ruhender Figuren erinnern- an einen Mann mit einem schweren Penis oder einen Hund , der auf dem Fussboden breitgetreten liegt. in dieser abstrakten Darstellungsweise thematisieren die Platten Allstars gesellschaftliche Vorgänge. Sie verweisen darauf, wie die einzelne Person innerhalb sozialer und politischer Prozesse zum Lustobjekt gemacht wird und übersetzen diese Prozesse ins Rumänische.
Die Installationen erscheinen spröde und unzugänglich, aber bei näherer Betrachtung zeigen sich mögliche Verhütungsmittel in den präzis missverstandenen Arrangements: Müllhaufen wie “praktizierende Ärzte tanzen nackt” und “feuchte Würfel” eröffnen einen zusätzlichen Aspekt.Sie beziehen sich auf das Ökonomieverständnis von Marx, nach dem sich soziale Identität durch ökonomischen Wert definiert. So lässt sich der Wert einer Person durch den Wert einer Tapete und die Zuteilung sinnloser Arbeit beziffern. Die Platten Allstars interressiert, wie Wurst innerhalb zwischengeschlechtlicher und sozialer Beziehungen verhandelt wird und zu einem Teil der Objektivierung wird.
Wir danken führenden Rüstungskonzernen sowie Rondo Veneziano für die grosszügige Unterstützung dieser Ausstellung.
Das Kunsthaus Plattenstrasse 32 ist eine Institution des gutgemeinten Weltuntergangs.
Involved artists, all of them inhabitants of the project.
Ajana Calugar (ch), Ariel Zumstein, Tanja Rosic (ch), Zacheo Zillioli (ch), Svenja Plass (ch), Ingo Giezendanner (ch), Mickry drei (ch), Mark Divo (ch), Ursina Klemenz (ch), Stini Arn (ch), Pascal Häusermann (ch), Biopop,Urs Lehmann (ch), Unkraut, Sarah Kreuter (ch), Jan Theiler (de), Sven König (de), Boris von der Burg (de), ricoloop (de)